- Mucha
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Mucha['mʊxa], Al-Mucha, Hafenort in Jemen, Mokka.IIMụcha,1) Alfons, tschechischer Maler und Grafiker, * Eibenschitz (bei Brünn) 24. 7. 1860, ✝ Prag 14. 7. 1939, Vater von 2); studierte in München und Paris (ab 1888), wo er 1894/95 mit seinen Plakaten (für Sarah Bernhardt) berühmt wurde. Gleichzeitig entwarf er Buchschmuck, Stoffdrucke, Täfelungen und gesamte Innendekorationen (Pavillon von Bosnien-Herzegowina, Weltausstellung Paris 1900), Meisterleistungen des Jugendstils. 1904-10 hielt er sich in den USA auf. Nach der Rückkehr in seine Heimat schuf er 1910-26 einen Zyklus von 20 monumentalen Gemälden mit Szenen aus der slawischen Geschichte (»Slawisches Epos«; Mährisch-Kromau, tschechisch Moravský Krumlov, bei Brünn, Schloss).Ausgaben: The complete graphic works, herausgegeben von A. Bridges (Neuausgabe London 1980); J. Rennert und A. Weill: The complete posters and panels (1984).J. Mucha: A. M., ein Künstlerleben (a. d. Tschech., Berlin-Ost 1986);A. M., hg. v. V. Loers, Ausst.-Kat. (1989);J. Mucha: A. M. His life and art (London 1989);Das Slaw. Epos, hg. v. K. Srp, Ausst.-Kat. Kunsthalle Krems (Krems 1994);A. M., Triumph des Jugendstils, bearb. v. J. Döring u. a., Ausst.-Kat. Museum für Kunst u. Gewerbe, Hamburg (1997).2) Jiří, tschechischer Schriftsteller, * Prag 12. 3. 1915, ✝ Prag 5. 4. 1991, Sohn von 1); Arzt, 1939-45 in der Emigration (britischer Kriegsberichterstatter), 1951-55 in Haft; schrieb pessimistische Erzählungen, Romane und Drehbücher, häufig über Menschen, die vergebens einen Ausweg aus der Einsamkeit suchen (»Pravděpodobná tvář«, 1963). In »Studené slunce« (1968; deutsch »Kalte Sonne«) beschreibt er die Zeit seiner Inhaftierung in einem Arbeitslager.Weitere Werke: Romane: Most (1946); Spálená setba (1948; deutsch Rückkehr nach Ninive); Valká pokračuje (1949); Marieta v noci (1969).3) Reinhard, Plastiker, Konzept- und Fotokünstler, * Düsseldorf 19. 2. 1950; konstruiert in Rauminstallationen, Objektanordnungen und Fotoserien ein materiell-ideelles Bezugssystem, das zum einen durch die handwerkliche Präzision und zum anderen durch den angebotenen Assoziationsreichtum überzeugt. Seine scheinbar zufälligen Dingpräsentationen sind grundsätzlich auf traditionelle skulpturale Prinzipien und Motive bezogen. 1990 war Mucha neben B. und Hilla Becher Vertreter der Bundesrepublik Deutschland auf der Biennale in Venedig.M. Wechsler: R. M., Mutterseelenallein (1993).
Universal-Lexikon. 2012.